Devilport

Menschen laufen wie wild durch die Straßen, alle auf der Suche nach etwas Ruhe, während sie von Job zu Job hetzten. Jeder von ihnen blickt in Unterlagen, auf sein Telefon oder auf den Schluck Kaffee der in dem Deckel des To-Go-Bechers umher schwabbert. Ein wenig wirkt es so als, würde die Welt so routieren, wie sie es immer tut - ein wenig zu schnell, doch kontinuierlich.

Es hat fast schon etwas Beruhigendes zu wissen, dass alles so ist wie es immer war. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem eine Gruppe schwerbewaffneter Männer eine Person durch die Straßen zerren. Ihre Arme sind auf dem Rücken verschränkt, ein merkwürdig aussehendes Siegel klebt in ihrem Nacken und ihr Körper ist in einen alten Umhang gehüllt. Ein Bild, dass alle schon einmal innerhalb der letzten Jahre gesehen haben. Ein Bild das jeder ignoriert und stumm daran vorbei geht. Sie haben sich daran gewöhnt, so wie man sich an alles gewöhnt, wenn man die Hand oben hat.

Wenn man sich doch einmal umsieht, sieht man jedoch die feinen Unterschiede. Hexen und Zauberer laufen unverhüllt an Menschen vorbei. Sie gehören mittlerweile zusammen, wie das eine zum anderen. Bereits seit vierzig Jahren laufen sie nun gemeinsam durch die Straßen. Doch die Situation war nicht immer so friedlich und gewiss nicht so einfach.
Angefangen hat es mit den Terroranschlägen auf beiden Seiten. Die Zauberwelt hatte seine Kriege und Schlachten zu diesem Zeitpunkt abgelegt und auch in der anderen Welt herrschte Frieden; und dennoch hatten es sich Muggel und Zauberer zur Aufgabe gemacht diesen Frieden zu zerstören. 
Sie begann einen reinen Hetzkrieg, führten die jeweils anderen vor, um nur ein Ziel zu erreichen: Die Veröffentlichung der magischen Welt. Vielleicht hätte es friedlich funktionieren können, wäre der richtige Zeitpunkt gewesen. Doch der richtige Zeitpunkt wurde vergessen und stattdessen wurden Hexen, Zauberer, magische Geschöpfe und Minsterien ins Licht gezerrt.

Zehn Jahre lang wütenden Krieg und Unruhe durch die Gesellschaften, bis zu den großen Friedensverhandlungen. Man beschloss eigene, neue Gesetze zu schaffen um der Situation Herr zu werden und unterdrückte damit insgeheim, die Magie der anderen. 
Zur Sicherstellung dieser Gesetzte gründeten die Nationen zwei Instanzen. Den Internationalen Rat für magische und nichtmagische Verbrechen, eine Organisation die als zweite executive Macht fungieren sollte und sich explizit mit Verbrechen gegen die Gesellschaft und zum Schutz der Gemeinbevölkerung beschäftigte; und ein Exil zum Ausschluss von Gefahren und Bedrohungen.

Dieses Exil existiert nun seit mehrern Jahren im australischen Outback. Es liegt im völligen Brachland und ist kaum bis gar nicht bewirrtbar. Stattdessen ziehen sich Dürreperioden und Gesteinszüge durch das Land, während das komplette Gebiet von einer riesigen Mauer ummantelt ist. Dort befinden sich Insassen, die vom Rat als untragbar eingestuft wurden, und dort nun ihre lebenslange Haftstrafe vollziehen. Jährlich sterben dort zwanzig Prozent der Insassen an Alter, Gewalt durch andere oder am Hungertod. Während der Jahre übernahm der Rat die vollständige Verwaltung und Wartung des Exils und somit die Bestimmung über die Insassen. Heute gilt dieses Exil als das schlimmste Gefängnis der Welt. Die Bevölkerung verlieh ihm deshalb den Namen Devilport - die Hölle auf Erden. 
Die Menschen die mit ihren Handy, ihren Unterlagen und ihren Kaffeebechern nun an dieser Person vorbeischreiten wissen alle wo sie hinkommen wird; wo du hinkommen wirst. Sie hegen alle den selben Gedanken:

Herzlich wilkommen in Devilport